Zeit ist Gnade


Hallo Ihr Lieben, am Sonntag, den 03.05.2020 während ich auf dem Balkon die vielen Löwenzahnblüten für den Löwenzahnhonig abgezupft habe, habe ich in erf plus einen Beitrag über Margret Birkenfeld gehört, deren Todestag sich zum ersten Mal jährte. Die berühmte Musikerin, Komponistin und (Kinder-) Chorleiterin wurde 92 Jahre alt. Eines ihrer Lieder und den dazu gehörenden Bibeltext möchte ich in den Mittelpunkt dieser Andacht stellen: „Zeit ist Gnade“. Mit 85 Jahren hat sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Buch geschrieben, das Ihr hier sehen könnt. Das Buch hat sie auch als Hörbuch eingelesen. Es war sehr schön, sie selbst zu hören. Wenn Ihr Euch interessiert: Hier der Beitrag zum Nachhören, der mit dem Lied „Zeit ist Gnade“ endet:


Hier eine Kurzbiografie:
In Bochum geboren, wuchs Margret Birkenfeld neben drei Geschwistern in Dortmund auf, wo sie von 1934 bis 1961 lebte. Nach Abschluss ihres Musikstudiums in Dortmund begann sie 1948 zunächst eine Lehrtätigkeit für Violine und Blockflöte am Konservatorium in Witten. 1961 trat sie in den christlichen Buch- und Schallplattenverlag Hermann Schulte in Wetzlar ein und leitete hier bis zu ihrem Ruhestand 1988 die Musikabteilung. In dieser Zeit gab sie 13 Liederbücher für Erwachsene und Kinder heraus. Unter ihrer Leitung wurden mehr als 600 Schallplatten aufgenommen, davon etwa 160 für Kinder. Vor allem durch ihre Arbeit mit den Wetzlarer Chören sowie ihr kompositorisches Werk – insbesondere für Kinder – verschaffte sie sich einen bleibenden Namen in der christlichen Musikszene. Birkenfeld rief mehrere Singewochen ins Leben, darunter die noch immer stattfindende Reher Singwoche des Christlichen Gästezentrums in Rehe (Westerwald). Bis 2010 leitete sie den Gemischten Chor der Freien evangelischen Gemeinde Dillenburg-Oberscheld, in der sie Mitglied war. 
Die letzten Wochen habe ich für mich persönlich als eine ganz besondere Gnadenzeit erlebt. Wir haben als Familie sehr viel gemeinsame Zeit zuhause, kochen und essen jeden Tag zusammen, verbringen viel Zeit in der Natur und müssen nicht alle möglichen Termine wahrnehmen. Obwohl ich nicht weniger gearbeitet habe, konnte ich doch thematisch konzentrierter arbeiten. Die neuen Herausforderungen haben auch dazu geführt, dass ich neue Ideen bekommen habe, die ich auch nach der Corona-Zeit fortführen werde. Auch das Gehirn kommt ein wenig zur Ruhe. Manches lange liegen Gebliebene konnte ich aufarbeiten. Mir wird jeden Tag bewusst, wie gut wir es haben und wie privilegiert wir sind, auch in unserem Land mit vielen guten Sicherungssystemen. Das macht mich sehr dankbar. In diesen Wochen fühle ich mich persönlich mehr geborgen als zu anderen Zeiten. Ein dicker roter Faden, den ich in meinem persönlichen Umfeld und in unserer Gesellschaft sehe, ist die Bereitschaft zum Helfen, Verantwortung zu übernehmen, einen positiven Beitrag zu leisten in den verschiedensten Bereichen, zu lernen, an Andere zu denken, kreativ zu sein, um sinnvolle Lösungen für nie dagewesen Probleme zu finden. Es geht ja auch um im wahrsten Sinne um Menschenleben. In unserer Gesellschaft wird wieder ein wenig mehr deutlich, was wirklich wichtig ist und im Austausch der Menschen untereinander entsteht ein besonderer Tiefgang. Manche Menschen fragen nach Gott, sind offen und vielleicht sogar bereit für einen Neubeginn. Auch wenn viele Menschen im Moment verunsichert sind, Angehörige verloren haben, großen Belastungen ausgesetzt sind und schwer unter der Situation leiden, was ich keinesfalls vergessen möchte, kann man diese Zeit vielleicht dennoch als Zeit der Gnade bezeichnen.
A. Kurz, Teilnehmerin Hauskreis HoPlie (HoPlie steht für Hohenkreuz/Pliensauvorstadt)